Studien zur Rechtstheorie – unsere neue Publikationsreihe

1971 erschien der erste Band der vom Max-Planck-Institut herausgegebenen und vom Verlag Vittorio Klostermann veröffentlichten Schriftenreihe, die seit 2002 den Namen “Studien zur europäischen Rechtsgeschichte” führt. Nach mehr als 340 Bänden bekommt diese traditionsreiche Reihe nun 2023 im selben Verlag eine Schwester: die “Studien zur Rechtstheorie”. Diese neue, ebenfalls mehrsprachige Reihe spiegelt die seit 2021 am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie betriebene Forschung zur interdisziplinären Rechtstheorie wider. Sie orientiert sich in Konzept, Layout und Ausstattung an der rechtshistorischen Reihe. Nach einem Peer-Review-Verfahren ausgewählte Arbeiten bekommen damit ein attraktives publizistisches Forum exzellenter Monographien und Sammelbände aus allen Feldern der Rechtstheorie.

Den Auftakt zur Reihe bildet mit Band 1 die Edition der bisher unveröffentlichten Qualifikationsschriften eines der bedeutendsten europäischen Rechtsphilosophen und engagierten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts: Norberto Bobbio (1909–2004). In Deutschland nicht zuletzt als Turiner Publizist über staatsrechtliche Fragen und Grundprobleme der politischen Ökonomie bekannt, waren der interessierten Öffentlichkeit wie der wissenschaftlichen Community seine beiden Dissertationen lange nicht zugänglich, die am Beginn seines akademischen Werdegangs standen. Bobbios in den frühen 1930er Jahren verfasste Untersuchungen zur Philosophie und Dogmatik des Rechts und zu Edmund Husserls Phänomenologie liegen nun in einer kommentierten Edition der italienischen Originale vor. Mario G. Losano, ein enger Mitarbeiter Bobbios, hat sie philologisch besorgt und mit gründlicher Einleitung sowie hilfreichen Registern versehen.

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