Die Verpachtung von Zöllen und Steuern

Ein Rechtsgeschäft territorialer Finanzverwaltung im Alten Reich, dargestellt am Beispiel des Kurfürstentums Köln

Martin Hackenberg

Studien zu Policey und Policeywissenschaft
Frankfurt am Main: Klostermann 2002. X, 244 S.

ISSN 1612-7730
ISBN 3-465-03177-6


Auswirkungen und Probleme der Verpachtung von Steuern sind in der Literatur immer wieder aufgegriffen und diskutiert worden. Ob in der römischen Republik oder im französischen Absolutismus – die Beurteilung der privaten Pachtunternehmer, die Steuern und Zölle für den "Staat" eingezogen haben, ist seit jeher widersprüchlich. Manchen gelten sie als beispielhafte Ausprägungen rationaler Finanzverwaltung, während andere in ihnen Zeichen der Rückständigkeit und fehlender "staatlicher" Entwicklung eines Gemeinwesens sehen. Die vorliegende Arbeit nähert sich den rechtlichen Geltungsbedingungen dieser Verpachtungspraxis. Anhand von Archivalien aus dem Kurfürstentum Köln wird das zugrunde liegende Rechtsgeschäft in seiner Gestalt zwischen 1600 und 1800 untersucht. Die Befunde werden zu den Ergebnissen der zeitgenössischen Rechts- und Cameralliteratur in Beziehung gesetzt. So wird erstmals ein umfassendes "finanzrechtshistorisches" Panorama der Zoll- und Steuerpacht und der daran beteiligten Personenkreise in den Territorien des Alten Reichs gezeichnet.

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