Rechtsquellen und juristische Methoden

Forschungsfeld

Rechtsgeschichte lässt sich nicht ohne vertieftes Studium der Quellen betreiben. Diese sind häufig unzugänglich. Oftmals lassen sie sich nur unter Rückgriff auf diejenigen Hilfsmittel verstehen, die den zeitgenössischen Juristen, die diese Quellen in der Vergangenheit erzeugten und anwandten, zur Verfügung standen. Das Forschungsfeld „Rechtsquellen und juristische Methoden“ widmet sich dieser Problematik. Die einzelnen Projekte dienen dazu, bisher unzugängliche rechtshistorisch relevante Quellen ausfindig zu machen, aufzubereiten und der forschenden Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Auch die Hilfsmittel zum Studium dieser Quellen werden bereitgestellt.

Die Quellen werden in Langzeitprojekten zusammengetragen und herausgegeben, sei es in Repositorien, sei es in Handbüchern oder besonderen Sammlungen, z.B. denjenigen der Rechtsgutachten (consilia) mittelalterlicher Juristen. Ein Census des juristischen Buchdrucks im 16. Jahrhundert zielt auf eine umfassende Auflistung und Beschreibung der juristischen Literatur der Epoche ab. Er bemüht sich auch um einen Überblick, wie diese Werke sich in Europa ausbreiteten. Ein weiteres Forschungsvorhaben versucht, sämtliche Manuskripte von Baldus de Ubaldis, einem einflussreichen Juristen des 14. Jahrhunderts, aufzuspüren. Die Forschung des Instituts im Bereich der Rechtsgeschichte der Europäischen Union bedient sich der oral history, einer der wichtigen Methoden der Quellenerschließung in der Zeitgeschichtsschreibung.

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