Kriegsverbrechen vor Gericht.
Die Kriegsverbrecherprozesse vor Militärgerichten in der britischen Besatzungszone unter dem Royal Warrant vom 18. Juni 1945 (1945-1949)

Katrin Hassel

Studien zur Geschichte des Völkerrechts 19
Baden-Baden: Nomos 2008. XII, 342 S.

ISBN: 978-3-8329-3825-3


Die vorliegende Dissertation verschafft Juristen, Historikern und Politikwissenschaftlern Einsicht in die bislang nur punktuell erforschten britischen Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Schilderung der historischen Zusammenhänge folgen eine Erläuterung der Rechtsgrundlage der Verfahren, des königlichen Erlasses (Royal Warrant) vom 18. Juni 1945, sowie umfangreiche Statistiken. Enthalten ist eine detaillierte Darstellung der Strafarten und Freiheitsstrafen. Außerdem erfolgen eine Analyse der Gerichtsbesetzungen und eine Darstellung der Tatorte und angeklagten Handlungen sowie der Nationalitäten der Opfer und Täter. Dieses Kernstück der Arbeit gestattet einen systematischen Zugang zu den Verfahren. In den britischen Kriegsverbrecherprozessen wurden Zurechnungsstrukturen diskutiert, die bis heute große Relevanz im Völkerstrafrecht besitzen. Diese werden anhand von Beispielsfällen erläutert und in Beziehung zum heutigen Völkerstrafrecht gesetzt. Zu nennen sind hier Common Design bzw. Joint Criminal Enterprise, Vorgesetztenverantwortlichkeit und Befehlsnotstand.

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