Development of Modern International Law and India

R.P. Anand

Studien zur Geschichte des Völkerrechts 9
Baden-Baden: Nomos 2005. X, 140 S.

ISBN: 978-3-8329-1351-9


Anders als die immer wieder in Indien einfallenden Nachbarn, die sich assimilieren ließen, stellten die seit Ende des 15. Jahrhunderts den neu entdeckten Seeweg nutzenden Europäer für die indischen Völker und ihre Herrscher eine Herausforderung dar: Sie kämpften nicht nur mit anderen Waffen, sondern sie brachten auch ein Recht mit, das ihrer Ansicht nach für alle Völker galt, von den Indern selbst aber als "Ruler's Law" empfunden wurde. Wer auf eine lange Geschichte zwischenstaatlicher Beziehungen mit Regelungen zurückblicken konnte, die denen des modernen Völkerrechts parallel, wenn nicht ähnlich gestaltet waren, musste das europäische Völkerrecht mit der späteren Einteilung in zivilisierte und unzivilisierte Nationen als ebenso entwürdigend empfinden wie die Kolonialherrschaft. Aus asiatischer Perspektive schildert der Autor, Membre de l'Institut de Droit International und lange Jahre Leiter der Division of International Legal Studies of the Jawaharlal Nehru University in New Delhi, den wechselvollen Weg Indiens zur Anerkennung als aktiv gestaltendes Mitglied der "Familie der 'zivilisierten' Nationen".

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