Entstehung und Quellen der Strafprozeßordnung von 1877

hg. von Werner Schubert und Jürgen Regge

Ius Commune Sonderheft 39
Frankfurt am Main: Klostermann 1989. XII, 766 S.

ISSN: 0175-6532
ISBN: 3-465-01842-7 (Gewebe); 3-465-01841-9 (kartoniert)


Trotz der großen Bedeutung der Strafprozeßordnung von 1877 als liberales Vereinheitlichungswerk sind die Quellen zu dieser Kodifikation zu einem großen Teil unveröffentlicht geblieben. Diesem Mangel soll die vorliegende Edition abhelfen. Mit ihr werden alle bisher nicht publizierten Materialien zur Strafprozeßordnung veröffentlicht, so vor allem der preußische, von Heinrich Frieberg, dem späteren preußischen Justizminister stammende Vorentwurf vom November 1870, die Protokolle der Sachverständigenkommission des Bundesrats vom Mai bis Juli 1873, die Verhandlungen im Bundesratsausschuß für Justizwesen in den Jahren 1874 und 1876 sowie die Materialien Preußens zur Reform des Strafprozeßrechts. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, den Werdegang der Strafprozeßordnung in allen Phasen ihrer Entstehung zu verfolgen und insbesondere die Einflüsse Preußens und der Mittelstaaten Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden aufzudecken, die zusammen mit den Beschlüssen des Reichstags die endgültige Fassung der Strafprozeßordnung geprägt haben. Insbesondere erschließt die Edition erstmals die ursprünglichen Konzeptionen Preußens und der an einem liberalen Strafprozeß orientierten Mittelstaaten, Bayern, Württemberg, Baden und Sachsen. Die Einleitungen der Herausgeber stellen die Quellen in den Gesamtzusammenhang der Gesetzgebungspolitik der siebziger Jahre und der noch stark den sechziger Jahren verhafteten strafprozessualen Dogmatik der frühen Kaiserzeit.

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