Heinz-Maier-Leibnitz Preis für Wim Decock

Geld für die Musen

17. Februar 2014

Wim Decock, LOEWE-Nachwuchsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, erhält einen von insgesamt zehn Heinz-Maier-Leibnitz-Preisen. Der gebürtige Belgier forscht im Spannungsverhältnis von Moral, Recht und Wirtschaft der Frühen Neuzeit. Den mit 20.000 EUR dotierten Heinz-Maier-Leibnitz Preis vergibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher.

Die Nachricht, in diesem Jahr einen Heinz-Maier-Leibnitz Preis zu erhalten, kam für Wim Decock völlig überraschend. „Ich hatte das nicht erwartet, denn wenn man sich die Liste der Preisträger aus den vorigen Jahren anschaut, sind das oft Naturwissenschaftler, etwa aus der Medizin oder Physik.“ Umso mehr freut sich der promovierte Rechtshistoriker des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte, dass seine Forschungsarbeiten zur Rolle von kirchlicher Gerichtsbarkeit und den Zusammenhängen zwischen Theologie, Finanzen und Handel im 16. und 17. Jahrhundert Beachtung und Anerkennung finden.

Seit August 2012 leitet Wim Decock die Nachwuchsgruppe „Kanonistik, Moraltheologie und Konfliktlösung in der Frühen Neuzeit“. Diese ist Teil des Verbundprojekts „Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“, das vom Bundesland Hessen im Rahmen der LOEWE-Initiative finanziert wird und Beispiel ist für die Zusammenarbeit des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte mit der Goethe-Universität Frankfurt und anderen Forschungseinrichtungen der Region. Gefragt nach der Relevanz seiner Forschung zur Lösung aktueller Herausforderungen für die Gesellschaft antwortet Wim Decock: „Ich versuche die Grundprinzipien unseres heutigen Verständnisses von Schulden, Märkten und Finanzen besser zu verstehen, indem ich historische Wurzeln untersuche.”

Obgleich die Anerkennung Wim Decock wichtiger ist als das Preisgeld, weiß er schon jetzt, was er mit den frei verfügbaren 20.000 EUR des Heinz-Maier-Leibnitz Preises machen wird. „Geld, das man mit den Musen verdient, sollte man auch wieder in die Musen investieren. So beweist es dauerhaft seinen Nutzen und kommt anderen zugute.“

Die Verleihung der diesjährigen Heinz-Maier-Leibnitz Preise findet am 12. Mai 2014 in Berlin statt. Wim Decock freut sich schon auf die Wiederbegegnung mit der Hauptstadt, in der einst seine Frau als Erasmus Studentin lebte: „Ich werde hoffentlich eine Menge Leute mit nach Berlin nehmen können.“

Dateiliste

Zur Redakteursansicht