CfP: Privatrecht und Modernisierung in Lateinamerika und Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Einreichschluss: 15. Jan. 2012

15. Januar 2012

Vom 4. bis 6. Juli 2012 lädt das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte und das Instituto de Investigaciones de Historia del Derecho, Buenos Aires zu einer Konferenz. Thema der Konferenz ist die Zirkulation von juristischen Modellen und Konzepten zwischen Lateinamerika und Europa, die in Modernisierungsdiskursen besondere Aufmerksamkeit erfahren haben. Ansätze zur Modernisierung des Privatrechts oder´ durch Privatrecht beruhten oft auf Krisenbeschreibungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Verfall des liberalen, auf individuelle Willensfreiheit und prinzipieller Gleichheit gegründeten Rechtssystems diagnostizierten; Auswege wurden vor allem in gemeinschaftsbezogenen Normgestaltungen gesucht. Die Bereitschaft, das Privatrechtssystem für Erkenntnisse aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zu öffnen, führte zudem zu rechtspolitischen Forderungen und zur Entstehung neuer methodischer Konzepte von Rechtsanwendung.

Solche, unter dem Eindruck von Modernisierungsansprüchen stehende Themen, sollen mit Methoden der vergleichenden Rechtsgeschichte analysiert werden. Dabei soll nicht nur die bloß normative Seite einer „Rezeption“ europäischer Modernisierungsmodelle in Lateinamerika, sondern gerade auch Kritik und die Modifikation europäischer Modelle im jeweiligen politischen, ökonomischen und sozialen Kontext untersucht werden. Auf diese Weise könnten neue Deutungen juristischer und sozialer Modernität gewonnen werden, welche über die noch immer europäisch geprägten Modernitätsvorstellungen von Privatrecht hinausgehen.

Als Keynotespeaker konnten Mario Losano (Italien), Marcelo Neves (Brasilien), Carlos Petit (Spanien) und Edoardo Zimmermann (Argentinien) gewonnen werden. Vorschläge für Beiträge sind willkommen, näheres entnehmen Sie bitte dem Call for papers.

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