Übersetzen um zu Evangelisieren

Diskurse und Übersetzungen des Christentums zwischen dem Heiligen Stuhl und den katholischen Bruderschaften im Vizekönigreich von Peru (16. - 17. Jahrhundert)

Im Vizekönigreich Perus (derzeit: Peru, Ecuador, Bolivien, Paraguay Argentinien, Chile und Uruguay) spielten die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Laienmitgliedern der Bruderschaften eine wichtige Rolle im Prozess der Evangelisierung während der frühen Perioden der "Invasion" und "Kolonisation". Das Studium dieser Laienmitglieder ist deshalb ein grundlegender Schritt für ein besseres Verständnis der Entwicklung der katholischen Laien in Südamerika und den Grundlagen des Aufbaus einer lateinamerikanischen katholischen Identität, die bis heute anhält. Es gibt jedoch keine Studien der peruanischen Region, die eine globale Perspektive auf die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem katholischen Laienstand während der Kolonialzeit bieten.

Das Projekt hat daher das Hauptziel, die Ursprünge und Entwicklungen in den Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Laienmitgliedern der Bruderschaften im Vizekönigreich Peru im 16. und 17. Jahrhundert zu analysieren und zu diskutieren. Um dieses Ziel zu erreichen, analysiere ich den Diskurs des Heiligen Stuhls über den Laienstand der peruanischen Kirche während des Konzils von Trient sowie die veränderten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Laienstand durch die Anpassung der Bruderschaften im Vizekönigreich von Peru erreichen. Auch die Analyse der Kommunikationswege, die das Papsttum nach dem Konzil von Trient nutzte, um Informationen über den Laienstand im Vizekönigreich von Peru zu erlangen, ist Teil des Projekts. Grundlage hierfür ist die Untersuchung des Ursprungs und der Formen der Laienvereinigungen im Vizekönigreich Perus. Ich untersuche a) die Verfahren für die Gründung und Genehmigung von Bruderschaften in Peru durch den Heiligen Stuhl bestimmen und b) die Rezeption der tridentinischen Gesetzgebung bezüglich des Laienstands im Vizekönigreich Perus durch vergleichende Studien der katechetischen Werke, die von Trient und Lima für die Evangelisierung der katholischen Laien entworfen wurden.

Die Arbeit ist an diesen Fragen orientiert: Was war das Ideal der Gläubigen, welches vom Konzil von Trient vorgeschlagen wurde und das die Bruderschaften in der Neuen Welt verfolgen wollten? Wie weit haben die Bruderschaften zum Evangelisierungsprozess im Territorium des Vizekönigreichs von Peru beigetragen? In welcher Form wurden Nachrichten und Informationen über den Laienstand im Vizekönigreich Perus an den Heiligen Stuhl übermittelt? Welche Gesetze wurden verkündet, um die Evangelisierung im Vizekönigreich von Peru durchzuführen? In welchen Diskursen bezog sich der Heilige Stuhl auf die peruanischen Indianer? Was waren die "Concilios Limenses" und welche Vorschriften über den Laienstand haben sie umgesetzt? Wie war die Grundlagen und welche Art von Bruderschaften gab es im Vizekönigreich von Peru? Was waren die rechtlichen Voraussetzungen für die Gründung einer Bruderschaft und wie war der Prozess der Anerkennung durch den Heiligen Stuhl? Was waren die Normen bezüglich der Zugehörigkeit zu den Bruderschaften in Peru und wie wurden sie in den peruanischen katholischen Gemeinden praktiziert? Wurde die Norm vom Trienter Konzil bezüglich der Übersetzung des Christentums in einheimische Sprachen umgesetzt und welche Regelungen führte der Rat von Lima in Bezug auf Sprache und Übersetzung durch? Wie viele Arten von Übersetzern gab es im kolonialen Peru? Welche katechetischen Werke wurden übersetzt?

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