Neuordnung des Archivs der Konzilskongregation

Forschungsprojekt

Seit 2010 werden am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie (mpilhlt) einige Forschungsaktivitäten durchgeführt, die sich mit der Heiligen Kongregation des Konzils befassen. Papst Pius IV. gründete dieses Dikasterium im Jahre 1564 und gewährte ihm die Autorität über die wahrhaftige Auslegung der Dekrete des Konzils von Trient und über die Überwachung ihrer angemessenen Anwendung. Die Forschungsarbeit ist interdisziplinär rechtshistorisch ausgerichtet und deckt in einer langfristigen Perspektive die Zeit zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert ab.

In Abstimmung mit dem Vatikanischen Geheimarchiv (AAV) wurde im April 2013 in diesem Rahmen ein archivalisches Projekt initiiert, das - unter der Leitung von Dr. Benedetta Albani und mit Unterstützung eines externen Forschers - dazu dient, die Archive der Kongregation neu zu ordnen und ihre Zugänglichkeit für Forscher zu ermöglichen.

Das Projekt besteht aus drei Phasen:

  1. Die Gesamtübersicht des alten Teils des Archivs der Konzilskongregation (1554-1922), das zu unterschiedlichen Zeiten in das AAV aufgenommen wurde. Um einige wesentliche Schritte in der Geschichte des Dikasteriums zu klären, wird die Geschichte dieses Archivs unter besonderer Berücksichtigung der zu verschiedenen Zeiten in das AAV aufgenommenen Aktenbestände untersucht.
  2.  
  3. Eine analytische Bestandsaufnahme der Reihe Positiones der Konzilskongregation, in der Entscheidungen aufbewahrt werden, die die Kongregation bezüglich bestimmter Aspekte der Auslegung des tridentinischen kanonischen Rechts getroffen hat. Diese Entscheidungen waren zuvor von den Gläubigen, von regionalen kirchlichen Institutionen oder von anderen römischen Kongregationen erbeten worden. Wenn die Inventarisierung abgeschlossen ist, wird es möglich sein, die Sektion Positiones mit anderen Dokumentenserien des Archivs wieder zu verbinden, die der Forschung momentan auf Grund mangelnder wissenschaftlicher Hilfsmittel nicht zur Verfügung stehen. Außerdem befindet sich ein semianalytisches Verzeichnis der Reihe Positiones in Vorbereitung, das die bisherigen handschriftlichen Forschungsinstrumente ersetzen soll und dazu dient, die Konsultation des Archivs der Konzilskongregation zu erleichtern und die Kenntnis über den Inhalt der Serie Positiones zu vertiefen.
  4.  
  5. Die Prüfung und die präzise Beschreibung des reichlich vorhandenen noch nicht inventarisierten Materials, vor allem unterschiedlicher archivalischer Unterreihen. Dank dieser Dokumente wird man die Arbeitsweise des Dikasteriums und seine Geschichte besser verstehen können.
Zur Redakteursansicht