Zwei neue Bände der Studien zur europäischen Rechtsgeschichte erschienen

8. April 2019

Das römische Recht vom Error lautet der Titel des nun erstmals veröffentlichten romanistischen Meisterwerks von Philipp Lotmar (1850-1922), Zivilrechtsprofessor an der Universität Bern. Lotmar, der in erster Linie als Schöpfer des modernen Arbeitsrechts wahrgenommen wird, beschäftigte sich zeit seines Lebens mit Begriff und Fällen des Error im römischen Recht, vor allem im Vertragsrecht. Das Manuskript der Untersuchung sollte die Basis seiner Kritik an Savignys tonangebender Irrtumslehre darstellen. Dank Iole Fargnolis Editionsleistung ist dieses bedeutende Werk nun der Forschung zugänglich gemacht worden.

In The Development of Medical Liability in Germany, 1800–1945, untersucht C.P. McGrath die rechtlichen Konzepte und Folgen von ärztlichen Diagnose- und Behandlungsfehler im deutschen Straf- und Zivilrecht. Der Autor geht der Frage nach, wie das Verschuldenserfordernis konzipiert und im Rahmen der Ärztehaftung angewendet wurde. Er zeigt auf, in welchen Zusammenhang die rechtlichen Entwicklungen mit den gleichzeitigen Veränderungen im Bereich der Medizin standen. So arbeitet er die komplexen Wechselwirkungen zwischen rechtlichen und medizinischen Narrativen heraus, die in Bezug auf das Verschulden vorherrschten.

Zur Redakteursansicht