Schlüsselbiografien der EU-Rechtsgeschichte auf dem Prüfstand am MPIeR Frankfurt

Forschungsfeld hält zweite Jahrestagung ab

29. Juni 2018

Das Forschungsfeld "Rechtsgeschichte der Europäischen Union" am Max-Planck-Institut erweitert kontinuierlich seine Forschungsagenda. Am 21. und 22. Juni 2018 fand die zweite Jahreskonferenz zum Thema "Schlüsselbiografien in der Rechtsgeschichte der Europäischen Union 1950-1993" statt. Die Veranstaltung brachte Europarechtler*innen sowie Rechts- und Zeithistoriker*innen zusammen, darunter sowohl erfahrene Wissenschaftler*innen als auch Nachwuchswissenschaftler*innen vor oder kurz nach der Promotion.

Die Vorträge und Diskussionen auf der Konferenz zeigen, dass biographische Forschung einen wertvollen Beitrag im Forschungsfeld der EU-Rechtsgeschichte leisten kann. Dies bestätigt die Erfahrungen und Erkenntnisse aus anderen Disziplinen, die sich an der Schnittstelle von Recht und Geschichte befinden. Zum Beispiel hat die von dem finnischen Wissenschaftler Martti Koskenniemi angestoßene historiographische Wende im Völkerrecht die Entstehung und Entwicklung der Völkerrechtslehre besonders anschaulich gemacht. Biographische Ansätze haben in den letzten Jahren auch in der Internationalen Geschichte ein bedeutendes Comeback erlebt. Sie lenken nicht nur den Blick über den nationalen Rahmen hinaus, sondern sie sind auch besonders geeignet, die sozialen Praktiken in den für das 20. Jahrhundert typischen internationalen und transnationalen Zusammenhängen zu erfassen.

Die zahlreichen auf der Frankfurter Konferenz diskutierten biographischen Studien werden einen wertvollen Beitrag zur Geistes- und Kulturgeschichte des EU-Rechts leisten, indem sie gleichermaßen die Entwicklung von Ideen und Lehren verfolgen und die sozialen Praktiken im breiteren Kontext von Rechtswissenschaft und Rechtsdenken analysieren.

Ein Tagungsband ist in Vorbereitung.


Bilder: © Christiane Birr

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