Verfassungs- und Verwaltungsrechtsgeschichte kompakt

28. November 2017

Michael Stolleis‘ jüngste Publikation bietet eine Einführung in die Methodik der Verfassungs- und Verwaltungsrechtsgeschichte sowie der Wissenschaftsgeschichte des öffentlichen Rechts. Der Band erläutert Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser rechtshistorischen Teildisziplinen und akzentuiert ihre Verschränkungen anhand besonderer Fallbeispiele. In die Quellen, die insbesondere in diesen Bereichen in unüberschaubarer Fülle vorliegen, wird knapp und übersichtlich eingeführt. In einem abschließenden problemorientierten Teil geht es um den Übergang der bisher national orientierten Verfassungs- und Verwaltungsgeschichten in eine vergleichende europäische Geschichte der Entstehung des modernen Staates, seiner wechselnden „Verfassungen“, um die Wandlungen der Verwaltungen vom frühneuzeitlichen Fürstenstaat zum modernen, entgrenzten Interventionsstaat. Alle diese Vorgänge sind und werden von einer breiten wissenschaftlichen Literatur begleitet. Diese historisch zu reflektieren und auf die politischen Lagen zu beziehen, ist eine unverzichtbare Ergänzung der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. So wandert der Blick von der nationalen zur europäischen Verfassungsgeschichte, von da zu globaler Verfassungsvergleichung und außereuropäischer Verfassungsgeschichte. Die Historisierung des Europarechts nach 1945 gehört wesentlich dazu.

Der Band ist in der Institutsreihe methodica im Verlag Walter de Gruyter erschienen.

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