Konziliare Entscheidungsfindung in Spätantike und frühem Mittelalter (6.-Mitte 9. Jh.)

Internationale Konferenz

  • Beginn: 05.10.2017
  • Ende: 07.10.2017
  • Organisation: Prof. Dr. Panagiotis Agapitos, Prof. Dr. Wolfram Brandes, Prof. Dr. Hartmut Leppin
  • Ort: MPIeR
  • Raum: Z 01
Konziliare Entscheidungsfindung in Spätantike und frühem Mittelalter (6.-Mitte 9. Jh.)

Die Konferenz wird die Verfahren, die zu konziliaren Entscheidungen und deren Ausformulierungen (Kanones, Definitionen etc.) geführt haben, vergleichen, um letztlich die Entstehung des Kirchenrechts nachvollziehen zu können. Es sollen verschiedene Faktoren behandelt werden, wie etwa der Einfluss des Staates, konfessionelle und politische Konflikte sowie persönliche Auseinandersetzungen. Angestrebt wird eine das gesamte Euromediterraneum sowie den Vorderen Orient umfassende Sicht. Zwar könnte man natürlich die lateinischsprachige Region ausklammern (was aber bedauerlich wäre). In jedem Fall werden die Christentümer des christlichen Ostens - einschließlich Byzanz - im Vordergrund stehen. Besonders hervorzuheben ist die kürzlich erschienene, sehr umfangreiche Ausgabe der griechischen Akte des Siebten Ökumenischen Konzils (nebst der lateinischen Übersetzung des Anastasius Bibliothecarius), da sie neue Maßstäbe gesetzt hat. Wichtig wird diesbezüglich die Frage des Anspruchs der Ökumene sein.

Das häufig diskutierte Verhältnis von Kirche und Staat stellt sich in den östlichen Kirchen zweifellos anders dar als in Byzanz. Die Abwesenheit eines Herrschers, eines Staates oder einer Staatskirche desselben Glaubens hat verschiedene Möglichkeiten für diese Kirchen und für das Christentum eröffnet, die es im lateinischen Westen, im Kaukasus oder in Byzanz so nicht gegeben hat.

Die Konferenz wird in Kooperation mit dem Leibnitz Projekt „Polyphonie des spätantiken Christentums“ des Historischen Seminars der Goethe Universität in Frankfurt, der Arbeitsstelle „Edition und Bearbeitung byzantinischer Rechtsquellen“ der Akademie der Wissenschaften Göttingen und vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte organisiert.

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