Kirchliche Institutionen und religiöse Normativität im frühneuzeitlichen Mexiko

28. August 2018

Welche Bedeutung hatten kirchliche Institutionen und ihre Akteure für die Herausbildung normativer Ordnungen im Mexiko (Neuspanien) des 16. bis 19. Jahrhunderts? Dieser rechtshistorisch wenig erforschten Frage nimmt sich der neueste Band der Reihe Global Perspectives on Legal History, herausgegeben von Benedetta Albani, Otto Danwerth und Thomas Duve (MPIeR), an. In 14 spanischsprachigen, interdisziplinären Beiträgen untersuchen die Autorinnen und Autoren die Beziehungen zwischen verschiedenen Arten religiöser Normativität (z.B. Kirchenrecht und Moraltheologie), ihre lokalen Anpassungen und Verbindungen zu globalen Debatten. Sie beschäftigen sich ferner mit Diözesanverwaltung und Sakramentenspendung, mit indigenen und afroamerikanischen Akteuren vor Gericht sowie mit normativen Aspekten von Frömmigkeit im kulturellen Leben bis ins 19. Jahrhundert. Diese Forschungsergebnisse sind nicht nur für die Rechtsgeschichte relevant, sondern ebenso für die Kirchen- und Theologiegeschichte, die Sozial- und Kulturgeschichte sowie die Ethnohistorie.

Der vorliegende Band ist der erste von vier geplanten Büchern, die sich mit dem Beitrag kirchlicher Institutionen zu normativen Ordnungen im frühneuzeitlichen Iberoamerika befassen. Die Folgebände werden sich jeweils auf Peru, Neugranada und Brasilien konzentrieren.

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